Was das hier ist

Fußball ist Sport, Spiel und Spannung. Sport ist es, weil man Berichte dazu im Sportteil der Zeitungen findet. Und weil es ein Spiel ist, das nach bestimmten Regeln abläuft, braucht man, um im Rahmen der Spielregeln gegen bestimmte Gegner gewinnen zu können, eine Taktik. Weil Fußball uns bewegt, aufregt, gegeneinander aufbringt und versöhnt, ist es Spannung.

Was in einem Fußball spielt passiert, kann man in der Zeitung lesen. Dort steht, wer gegen wen gespielt hat, wie es ausgegangen ist, wer die Tore geschossen hat, und manchmal erfährt man sogar noch etwas über den Spielverlauf. Die Zeitung liest, wer das Spiel nicht gesehen hat.

Warum etwas in einem Fußballspiel geschieht, und wie das genau vonstatten geht, erklären die Taktikblogs. Diese sind eine löbliche Entwicklung der letzten Jahre, da vor allem hierzulande sich die taktische Analyse eines Spiels auf Sätze wie "Ja sie haben in der ersten Hälfte versucht Druck zu machen, und haben in der zweiten nur noch auf Konter gespielt" beschränkt. Taktik ist interessant und wichtig, um Fußball in seiner ganzen Dimension zu erleben. Aber sie ist nicht unbedingt nötig, um an einem Spiel Freude zu haben (auch wenn es freilich Spiele gibt, die viele als langweilig empfinden, während Taktik-Fans ihre größte Freude daran haben).

Mir geht es hier um die Spannung, das Theater und die Emotionen. Um die Geschichten am und abseits des Rasens. Denn jedes Spiel ist auch eine Erzählung, jedes Großereignis hat seine Helden und seine Schurken. Fußball lebt von Überraschungen, das heißt unerwarteten Wendungen in der Geschichte. Wir lieben das Erwartbare, doch noch mehr lieben wir, wenn unsere Erwartungen enttäuscht werden. Deswegen sehen wir noch immer gerne den 22 Leuten dabei zu, wie sie einem Ball hinterher rennen, dieser alten Geschichte. Und zwar auch oder vor allem dann, wenn die Überraschungen ausbleiben.

Dieses Blog ist für die, die das Spiel gesehen oder nicht gesehen haben. Es soll den Fußball jenseits von Ergebnissen und Taktik erzählen. Dass es dabei oftmals polemisch zugeht, ist klar. Schließlich lebt der Fußball ja auch von den Spannungen zwischen den Zusehern; dass Freunde zu Gegnern werden und umgekehrt. Fußball ist eben nicht objektiv, weil das Spiel tatsächlich nicht auf dem Rasen stattfindet, sondern in den Köpfen der Fans. Und dort gehört es schließlich auch hin. Hier liest man nach, wie es in meinem Kopf zugeht.

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