Über mich

Angefangen hat es mit einem Forum und der täglichen Diskussion über den Verlauf der Fußball EM 2008. Meine hitzigen Beiträge wurden von faulen Einzeilern allmählich zu ausführlicheren Betrachtungen. Das positive Feedback der Forumskollegen inspirierte mich, zwei Jahre später einen Blog zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zu verfassen. Noch mehr und breiterer Zuspruch ließen mich auch die folgende Europameisterschaft in Polen und der Ukraine kommentieren. Hier versammeln sich nun alle meine Posts zu den vergangenen Europa- und Weltmeisterschaften und hoffentlich auch zu jenen, die noch kommen mögen.

Ich bin kein Fußball-Fanatiker und auch kein Taktik-Nerd. Zwar verfolge ich die Championsleague (während der Gruppenphase sporadisch und ab dem Viertelfinale mit wachsendem Interesse), die Landesligen lassen mich aber fast völlig kalt. Ich habe große Schwierigkeiten, mir Spielergebnisse oder Torschützen zu merken, aber meine Begeisterung fürs Dramatische im Fußball kann grenzenlos sein. Dazu bedarf es aber meistens Großereignisse. So gehöre ich wohl zu der Sorte Mensch, die von sich behauptet, Fußball interessiere sie eigentlich gar nicht, aber WM und EM würden sie schon schauen. Vielleicht ist es ein bisschen mehr als das, aber der Grundtenor stimmt wohl.

Die Freude an Europa- und Weltmeisterschaften hat wohl etwas Kindliches. Denn eigentlich sind diese Veranstaltungen gar nicht so repräsentativ, auch wenn die Resultate im Großen und Ganzen die Kräfteverhältnisse des internationalen Fußballs recht präzise abbilden. Aber hier kommen für einen Monat Nationalmannschaften zusammen, die in Zeiten des modernen Profi-Fußballs eigentlich höchst kuriose und scheinbar zufällige Zusammenstellungen einzelner Akteure sind, deren gemeinsamer Nenner einzig die gleiche Staatsbürgerschaft ist. So absurd die Konstellation bei näherer Betrachtung eigentlich ist, so nah ist dieses Konzept an der Urform des Fußballs (A-Klasse gegen B-Klasse, Hinterammersbach gegen Vorderammersbach, Eisenbahner gegen Postler, etc.).

Deswegen interessiert es uns nach wie vor brennend, wer die besten Fußballer der Welt oder Europas sind. Jedes internationale Großereignis versucht darauf eine Antwort zu geben, indem es einen Wettkampf inszeniert, dessen Dramaturgie sich aus halb zufällig zusammengelosten Gruppen und einer anschließenden KO-Phase zusammensetzt. So einfach das Konzept, so großartig die Geschichten, die sich daraus immer wieder ergeben. Dieses Faszinosum erzählerisch abzubilden, ist mir ein Anliegen, weil es den Kern unserer Begeisterung für den Fußball ausmacht. Es erinnert mich daran, wie wir als Kinder in den Schulpausen einander von den großartigen Taten unserer Fußballhelden erzählten, jeder in seiner Version, immer wieder aufs Neue, obwohl wir doch alle dasselbe Spiel nur einen Abend zuvor gesehen hatten.

So liefert das Erzählen von Fußballgeschichten den Kern der Begeisterung für diesen Sport. Abseits von ökonomischen Verhältnissen, Taktik-Schlaumeiereien und der bloßen Chronistentätigkeit. Freilich hat auch all das hier Platz. Aber eben nur solange es mich interessiert. Denn ich erzähle hier meine EMs und WMs.

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